Rembo Styling und Flanders DC starten Pilotprojekt


Nachhaltiges Unternehmertum ist die Norm und wir wollen uns darauf vorbereiten.

Nachhaltigkeit ist kein vorübergehendes Phänomen; es ist die Zukunft. Wir, von der Rembo Styling, sind davon überzeugt. Als Modeunternehmen wollen wir Verantwortung übernehmen und gleichzeitig unsere Individualität bewahren. Kreativität und Qualität haben weiterhin Priorität. Der Verbraucher verlangt auch zunehmend nach ökologisch einwandfreien Produkten. Und wir müssen darauf eine Antwort anbieten. “ Die Antworten bieten Cedric, Chiara und Ann-Sofie (Schnitttechnikerin). Gemeinsam erklären sie, wie sie in Zusammenarbeit mit Flanders DC die soziale Verantwortung von Unternehmen mit Rembo Styling in den Geschäftsbetrieb integrieren.

„Eine der Ideen ist, die Braut dazu zu inspirieren, ihr Kleid zum Beispiel in ein schönes Oberteil und einen Rock zu verwandeln, das sie weiter tragen kann. Oder ein Taufkleid für ihre Kinder daraus zu nähen.“

Arbeitet die Rembo Styling in bestimmten Bereichen bereits nachhaltig?
Chiara: Sicher. Wir machen Hochzeitskleider auf Bestellung und produzieren daher keine Überbestände. Da wir als Produzent direkt an unsere Kunden liefern, arbeiten wir auch bedacht auf der Logistikseite. Wir glauben, dass nachhaltiges Unternehmertum zum Standard werden wird, und deshalb ist noch mehr nötig.

Sie machen das mit Flanders DC. Wie funktioniert diese Zusammenarbeit?
Ann-Sofie: Wir hatten einen Antrag gestellt und wurden von ihnen ausgewählt. Ihre Spezialisten sind unsere rechte Hand. Sie helfen uns jetzt, die ersten Schritte in einem Pilotprojekt zu unternehmen, das von Oktober 2018 bis September dieses Jahres läuft. Ziel ist es, bis zum Ende dieses Zeitraums einen konkreten Aktionsplan zur Verfügung zu haben, damit die soziale Verantwortung von Unternehmen allmählich in unsere DNA eindringt.

Wie arbeitet ihr genau?
Cedric: Wir arbeiten in verschiedenen Phasen. Es gibt viel zu tun: Wir betrachten Produktion, Design und Logistik, aber auch die internen Arbeitsbedingungen. Wir haben begonnen, unsere gesamte Produktionskette zu definieren, um Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren.

Was sind die ersten Schritte?
Ann-Sofie: Wir betrachten die Möglichkeiten der Verbesserung vor allem in Bezug auf Produktion und Design. Zusammen mit einem Stoffexperten und unserem Designteam gehen wir beispielsweise die Première Vision in Paris an, um zu prüfen, wie realistisch es ist, unsere aktuellen Stofflieferanten für unser Projekt zu gewinnen und für welchen Zeitraum. Wir wollen Garantien dafür, dass sie nachhaltig produzieren. Deshalb untersuchen wir, wie ethisch und ökologisch sie funktionieren und wie Materialien zusammengesetzt werden. Darüber hinaus verfolgen wir neue Trends aufmerksam. Wir suchen gezielt nach neuen Herstellern ökologischer Garne. Unsere Designer und Schnittmacher denken auch mit.

Wie tragen sie ihren Teil bei?
Ann-Sofie: Eine der Fragen, die uns beschäftigen, ist, wie wir weniger Abfall produzieren können, zum Beispiel, wie wir Gewebe so sinnvoll wie möglich einsetzen können. Und dann gibt es auch den Transport der Kleider. Auch hier wollen wir mit Partnern zusammenarbeiten, die, wie wir, ihren ökologischen Fußabdruck begrenzen, indem sie beispielsweise CO2-neutral versenden.

Sie sprachen auch über interne Arbeitsbedingungen?
Cedric: In der Tat: ein angenehmes Arbeitsklima und fairer Ausgleich. Wir haben uns bewusst für die Produktion in Europa entschieden. In unserer Produktionseinheit in Portugal haben wir eine starke Geschichte mit unserem geschulten Team, das unter guten Bedingungen arbeitet und einen korrekten Lohn dafür erhält. Sie arbeiten in einem neuen und modernen Gebäude, das ökologisch einwandfrei ist.
Bald ziehen Sie von Herentals nach Antwerpen um und sehen dies auch als Chance.
Chiara: Was wir anstreben, ist eine Mentalitätsänderung. Jeder kann dazu beitragen. Beispielsweise stehen in den neuen Firmengebäuden keine Plastikwasserflaschen mehr zur Verfügung. Diese wurden durch einen Wasserhahn mit Filtersystem ersetzt. Es gibt auch kleine Dinge, die jeder tun kann, z. B. den Computer jede Nacht ausschalten und keine E-Mails mehr drucken. Wir haben solche Tipps an die Pinnwand gesetzt, weil wir mit diesen schnellen Gewohnheiten einen Unterschied machen. Wir möchten alle Mitarbeiter darauf aufmerksam machen.

Beeinflusst dies alles den Preis der Brautkleider?
Cedric: Die Frage, die wir uns ständig stellen, lautet: Ist das wirtschaftlich machbar? Wir können den Preis unseres Produkts nicht einfach erhöhen. Ein Beispiel: die Verpackung unserer Kleider. In welchen Verpackung legen wir sie, an welchen Kleiderständer hängen wir sie? Welches Papier verwenden wir? Alternativen reichen aus, aber beispielsweise ein ökologischer Garderobenständer ist leicht zwei- bis dreimal so teuer. Es ist also ein ständiger Spagat.

Gibt es Grenzen für die Nachhaltigkeit?
Cedric: Idealerweise sollte der Prozess in einem Kreislauf stattfinden. Dies bedeutet, dass der Kunde wieder Lieferant wird. Denken Sie an Denim: Sie kaufen eine Jeans und wenn Sie sie nicht mehr tragen, geben Sie sie zurück und der Stoff wird recycelt. Für uns ist dies eine Herausforderung, weil ein Brautkleid ein emotionales Produkt ist und es nicht selbstverständlich ist, es zu einem Rohstoff zu verarbeiten.
Ann-Sofie: Eine der Ideen ist, die Braut dazu zu inspirieren, ihr Kleid zum Beispiel in ein schönes Oberteil und einen Rock zu verwandeln, das sie weiter tragen kann. Oder ein Taufkleid für ihre Kinder daraus zu nähen etc… Wir möchten sie informieren und inspirieren. Wir arbeiten daher intern intensiver an diesem Thema.

Kommunikation spielt also eine wichtige Rolle?
Chiara: Sicher. Kunden – sowohl Bräute als auch Boutiquen – fragen oft, wo und von wem Kleider gefertigt wurden. Wir möchten transparent über die Produktion und unsere Vision von Nachhaltigkeit kommunizieren. Wir haben nichts zu verbergen. Im Gegenteil.